Die Chemex ist nicht nur für Ästheten ein echtes Must-have in der Kaffeeecke, sondern auch für Geschmacksconnaisseurs nahezu unverzichtbar. Diese Kaffeekannen-Filter-Kombination verbindet Design und Funktion in höchster Vollendung. Die Form erinnert an eine Sanduhr, die Handhabung ist dabei ziemlich einfach und praktisch. Da die Karaffe aus hitzebeständigem Glas besteht, ist Kaffee zubereiten in der Chemex nicht nur was fürs Auge, sondern auch für den Gaumen. Glas hat nämlich keinen Eigengeschmack. Darum genießt man mit einem Kaffee aus der Chemex Aroma in Reinform.
Kaffee zubereiten in der Chemex hat sehr viel Ähnlichkeit mit der Kaffeezubereitung im Hario V60. Die größten Unterschiede bestehen im Mahlgrad, der Wasser-Kaffee-Ratio und dem Filterpapier – oh, und natürlich im Design. Bei der Chemex sind der Filteraufsatz und die Kanne quasi zu einem Objekt verschmolzen.
Doch genug der Schwärmerei. Widmen wir uns den wirklich wichtigen Dingen: wie gelingt ein guter Kaffee in der Chemex?
Chemex Zubereitungs-Checkliste:
Kaffeemenge:
38g
Mahlgrad:
mittel
Wassermenge:
600ml
Temperatur:
96 °C
Brühdauer:
4 – 5 Minuten
Kaffee:
Hell gerösteter, kolumbianischer Filterkaffee.
Kaffee-Equipment:
Chemex Karaffe, Chemex Filterpapier, Kaffeemühle, Feinwaage, Wasserkessel. Hier findest du unsere Empfehlungen.

Wir empfehlen dir, einen Single Origin Filterkaffee zu verwenden. Der Del Bosque Honey ist unser Favorit.
Du brauchst eine Kaffeemühle, Chemex-Filterpapier, eine Chemex, Wasserkanne und eine Feinwaage. Ganz einfach 🙂
Wir beschreiben es gerne so: Mahle den Kaffee gröber als Sand, aber feiner als Zucker. Da sich jede Kaffeemühle anders verhält, haben wir dir einen detaillierten Blogbeitrag zum Thema Mahlgrad bei der Kaffeezubereitung zusammengestellt.
Anleitung zum Kaffee zubereiten in der Chemex:
Das besondere bei der Chemex ist, dass der Filter Bestandteil der Kaffeekanne ist. Dadurch ist der Durchfluss größer, als dies etwa bei herkömmlichen Handfiltern der Fall ist. Diese verfügen in der Regel über mehrere kleine Ausflusslöcher im Filterboden. Am ehesten vergleichbar ist der Filterausfluss bei der Chemex mit dem des Hario V60 Handfilters.
Allerdings ist der Durchfluss bei der Chemex noch größer im Durchmesser, weil er sich über die gesamte Breite der engsten Stelle am Hals der Kanne erstreckt. Bei der Chemex wird kein Filter oder Siebeinsatz verwendet, sondern ausschließlich das spezielle Filterpapier. Dieses ist stabiler als Handfilterpapier. Das muss es auch sein, um unter dem Gewicht des feuchten Kaffeepulvers nicht einzureißen
Wie wird das Chemex Filterpapier gefaltet?
Die Chemex gibt es in verschiedenen Ausführungen: für 3 Tassen (3 Cup), für 6 (6 Cup), für 8 (8 Cup) und für 10 Tassen (10 Cup). Dementsprechend gibt es auch drei verschiedene Filterpapiergrößen bzw. -formen: kreisförmig, als Halbkreis und quadratisch.
Das halbkreisförmige Chemex Filterpapier richtig falten

In fünf einfachen Schritten ist das halbkreisförmige Chemex Filterpapier bereit zum Übergießen.
Das kreisförmige Chemex Filterpapier richtig falten

In vier einfachen Schritten ist das kreisförmige Chemex Filterpapier einsatzfähig.
Das quadratische Chemex Filterpapier richtig falten

In nur 2,5 Schritten ist das quadratsiche Chemex Filterpapier fertig gefaltet.
Schritt für Schritt Anleitung zum Kaffee zubereiten in der Chemex:
Das besondere bei der Chemex ist, dass der Filter Bestandteil der Kaffeekanne ist. Dadurch ist der Durchfluss größer, als dies etwa bei herkömmlichen Handfiltern der Fall ist. Diese verfügen in der Regel über mehrere kleine Ausflusslöcher im Filterboden. Am ehesten vergleichbar ist der Filterausfluss bei der Chemex mit dem des Hario V60 Handfilters.
Allerdings ist der Durchfluss bei der Chemex noch größer im Durchmesser, weil er sich über die gesamte Breite der engsten Stelle am Hals der Kanne erstreckt. Bei der Chemex wird kein Filter oder Siebeinsatz verwendet, sondern ausschließlich das spezielle Filterpapier. Dieses ist stabiler als Handfilterpapier. Das muss es auch sein, um unter dem Gewicht des feuchten Kaffeepulvers nicht einzureißen.

Schritt 1: Wasser kochen
Wie auch beim V60 ist es ratsam, das Filterpapier der Chemex vor dem Kaffee kochen mit heißem Wasser zu übergießen. Damit lassen sich Papierpartikel ausspülen und dem Filterpapier der dezente Eigengeschmack gänzlich nehmen. Während das Wasser im Wasserkocher erhitzt wird, hat man Zeit, den Filter zu falten.

Schritt 2: Filter falten und einpassen
Der Papierfilter der Chemex läuft konisch zu – auch hierin zeigt sich eine latente Ähnlichkeit zum Hario-Handfilter. Er besteht überdies aus 4 Schichten, die wie eine Art Ziehharmonika gefaltet sind.
Auf der Seite, auf der sich die Ausgussrinne der Chemex befindet, werden 3 Lagen des Filterpapiers eingelegt. Auf der gegenüberliegenden Seite die verbleibende Lage. Die Verdickung des Filterpapiers am Ausguss macht es stabiler.

Mittlerweile dürfte das Wasser kochen. Damit wird nun der Filter in kreisenden Bewegungen vom oberen Rand ausgehend übergossen. Das Wasser danach ausgegossen.

Schritt 3: Kaffeebohnen mahlen und wiegen
Um in der Chemex Kaffee zuzubereiten, sollte man einen groben Mahlgrad wählen. Das Pulver sollte nicht so grob wie Schrot, jedoch gröber als körniges Tafelsalz geraten. Das entspricht bei der Mühle einer mittleren bis leicht groben Einstellung. Generell gilt: Je mehr Kaffee, desto gröber der Mahlgrad.
Beim Kaffee zubereiten in der Chemex sollte die Extraktionszeit idealer Weise etwa 4, maximal 5 Minuten betragen. Damit das bei jeder Kannengröße der Fall ist, müssen Wassermenge und Kaffeemenge (sowie dessen Mahlgrad) aufeinander abgestimmt sein. Mit einer Feinwaage kann man sowohl das Kaffeepulver abwiegen, als auch das Wasser.
Verschiedene Größen der Chemex
Wie anfangs bereits erwähnt, gibt es die Chemex in verschiedenen Ausführungen: einmal die kleinste für 3 Tassen (3 Cup), die mittlere für 6 (6 Cup) bzw. 8 (8 Cup) und die größte Chemex für 10 Tassen (10 Cup). Natürlich ist es auch hier wieder Geschmackssache, wie stark man seinen Kaffee möchte. Dennoch geben Richtwerte Orientierung bei der Zubereitung – und sei es nur als Ausgangspunkte:
3 Cup | 6 Cup | 8 Cup | 10 Cup | |
Kaffee | 24 g | 38 g | 48-52 g | 65 g |
Wasser | 300 ml | 600 ml | 800 ml | 1 l |
Bei der kleinsten Chemex-Karaffe sollte man mit 20 bis 24 g Kaffeemehl für 300 ml Wasser starten.
Die 6 Cup Variante liefert bei 600 ml Wasser und rund 38 g Kaffee ein aromatisches Ergebnis.
In der Chemex für 8 Tassen gelingt der Kaffee mit 48 bis 52 g Pulver bei 800 ml Wassern sehr gut.
Für die größte Kanne hat sich ein Liter Wasser auf etwa 65 g Kaffee als gelungene Ratio erwiesen.

Schritt 4: Den Kaffee übergießen
In der Chemex sollte das Kaffeepulver mit ungefähr 96°C heißem Wasser überbrüht werden. Auch bei der Extraktion sind klare Parallelen zur Zubereitung mit dem V60 erkennbar:
Das Wasser sollte in kreisenden Bewegungen von der Mitte zum äußeren Rand und zurück ins Kaffeemehl gegossen werden. Zunächst sollte etwa doppelt so viel Wasser wie Kaffeepulver verwendet werden und in den gemahlenen Kaffee einsickern. Dabei wird die im Pulver eingeschlossene Luft verdrängt. Dadurch steigt das gasförmige CO2 nach oben, Blasen bilden sich und im Gas eingeschlossene Duftaromen steigen auf. Dieser Prozess nennt sich Blooming (Aufblühen) und sorgt dafür, dass sich das Kaffeemehl im Filterpapier gleichmäßig verdichtet.
Nach etwa einer halben Minute sollte das restliche Wasser in kreisenden Bewegungen über das Kaffeemehl gegossen werden.

Am besten ist ein stetiger Fluss, sodass die Extraktion nicht unterbrochen wird. Allerdings sollte sich der Filter nie mehr als bis maximal einen Zentimeter unter den Rand mit Wasser füllen. In dem Fall sollte dann besser kurz abgesetzt werden, gewartet, bis alles Wasser im Kaffeepulver versickert ist und neu eingegossen werden.

Das ist aber auch Übungssache. Beim nächsten Mal kann man einfach mit einem dünneren Strahl gießen, um das Wasser langsam, dafür aber kontinuierlich ins Kaffeemehl fließen zu lassen: Je gleichmäßiger der Guss, desto gleichmäßiger die Extraktion, desto klarer das Geschmacksergebnis.

Schritt 5, 6 und 7: Das Filterpapier entfernen und genießen
Sobald er zu tropfen aufhört, sollte der Papierfilter entfernt werden.
Danach kann man durch ein vorsichtiges Schwenken der Chemex die Aromen der unterschiedlichen Extraktionszeitpunkte miteinander vermengen. So wird der ohnehin schon sehr klare Geschmack von Kaffee aus der Chemex noch einen Ticken ausgewogener.
Zum Schluss den Kaffee in eine Tasse gießen, die Tasse sachte zum Mund führen und den Kopf vorsichtig nach hinten neigen – oder schlicht gesagt: trinken und genießen.
Et voilà!

Frisch extrahierter, kolumbianischer Kaffee aus der Chemex – und das in der perfekten Tasse.
Adieu, Halbwissen
Zwar ist der Zubereitungsprozess in der Chemex und im Handfilter ähnlich, der Geschmack von Kaffee aus dem Handfilter ist dennoch ein anderer, als von Kaffee aus der Chemex. Das ist schon an der Farbe zu erkennen. Während Kaffee aus der V60 zu einer dunklen, rotbraunen Färbung tendiert, ist der Kaffee aus der Chemex heller – er erinnert beim Ausgießen mitunter latent an Whiskey.
Diese Farbe lässt natürlich Rückschlüsse auf den Geschmack zu. In beiden Fällen gelingt mit der richtigen, ausgewogenen Zubereitungsmethode ein sehr klares Geschmackserlebnis. Dennoch ist der Kaffee aus der Chemex noch ein wenig milder und klarer. Das bis zu 30% dickere Filterpapier bei der Chemex ist dafür verantwortlich, dass bei der Extraktion noch weniger Bitterstoffe in das Getränk gelangen, als beim Handfilter.
Kaffee aus der Chemex ist darum besonders verträglich und von ausgesprochen mildem und harmonischem Geschmack.
Zwar sind auf dem Markt mittlerweile auch wiederverwendbare Edelstahlfiltersiebe für die Chemex erhältlich. Da diese jedoch deutlich grobporiger sind, als die Papierfilter, verfälschen sie das geschmackliche und optische Ergebnis auch entsprechend. Denn die Poren im Edelstahlfilter halten die Bitterstoffe längst nicht so gut zurück, wie die dichtere Papierstruktur. Jedoch ist das – wie so vieles – letzten Endes Geschmacksache.
Adieu, Halbwissen
Zwar ist der Zubereitungsprozess in der Chemex und im Handfilter ähnlich, der Geschmack von Kaffee aus dem Handfilter ist dennoch ein anderer, als von Kaffee aus der Chemex. Das ist schon an der Farbe zu erkennen. Während Kaffee aus der V60 zu einer dunklen, rotbraunen Färbung tendiert, ist der Kaffee aus der Chemex heller – er erinnert beim Ausgießen mitunter latent an Whiskey.
Diese Farbe lässt natürlich Rückschlüsse auf den Geschmack zu. In beiden Fällen gelingt mit der richtigen, ausgewogenen Zubereitungsmethode ein sehr klares Geschmackserlebnis. Dennoch ist der Kaffee aus der Chemex noch ein wenig milder und klarer. Das bis zu 30% dickere Filterpapier bei der Chemex ist dafür verantwortlich, dass bei der Extraktion noch weniger Bitterstoffe in das Getränk gelangen, als beim Handfilter.
Kaffee aus der Chemex ist darum besonders verträglich und von ausgesprochen mildem und harmonischem Geschmack.
Zwar sind auf dem Markt mittlerweile auch wiederverwendbare Edelstahlfiltersiebe für die Chemex erhältlich. Da diese jedoch deutlich grobporiger sind, als die Papierfilter, verfälschen sie das geschmackliche und optische Ergebnis auch entsprechend. Denn die Poren im Edelstahlfilter halten die Bitterstoffe längst nicht so gut zurück, wie die dichtere Papierstruktur. Jedoch ist das – wie so vieles – letzten Endes Geschmacksache.
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